Be-Stimmungen zum Aufbau des Blogs

Dieser Blog enthält

1) Sachtexte: Hausarbeiten, Leserbriefe, Bemerkungen und andere wissenschatliche bzw. essayistische Texte und Rezensionen.

2) literarische Texte: Gedichte, Geschichten, sog. Kryptae (kurze prägnante Texte im Stil von "Die Schlange fragte...") und sog. Minuties (flash-fiction, Kürzestgeschichten, was in einigen Minuten gelesen werden kann).

3) sonstige Texte: Geburtagswünsche, Tagebuchähnliches, Be-Stimmungen etc.

4) Vorankündigungen meiner Veröffentlichungen

5) das Gedicht des Tages

Viel Vergnügen.


(c) LaScriba

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Sonntag, Dezember 06, 2015

dieser Erdball...

Ich hielt diesen Erdball für völlig ausreichend, 

bis um mich so lautlos eine Unzahl anderer Erdbälle entsprang. 

Walt Whitman

Dienstag, September 01, 2015

ich bin ein Gutmensch.

Ich bin ein Gutmensch.

Weil ich für ein richtiges Asylrecht bin. Weil ich „für Flüchtlinge“ bin, was immer das heißen mag. Weil jeder Mensch das Menschenrecht hat, nach Europa, nach Deutschland zu kommen, um einen Antrag auf Asyl zu stellen – auch wenn es uns gerade mal ungelegen kommt, unbequem ist und Umstände macht.
Ich bin ein Liberaler, ein stolzer Staatsbürger, ein Humanist. Ich bin auch Realist, ich weiß, dass viele Menschen „vor Ort“ sich durch das Miss-Management der Behörden vor den Kopf gestoßen und überfordert, sich überrumpelt fühlen – was aber keine Entschuldigung für Hetze, Hass und Gewalt, keine Rechtfertigung für Verbrechen ist.
Ich bin ein Gutmensch. Ein Wutbürger. Gegen die ignoranten und idiotischen Extremisten (ob nun rechts links islamistisch christlich oder sonstwas). Gegen die Bedenkenträger. Gegen die Weg-Gucker. Gegen die Gleichgültigen.
Ich hab die Schnauze voll davon, dass Ihr uns Deutsche, unser Deutschland, unser Europa in den Dreck zieht durch Eure Taten – davon, dass Ihr mit Eurer Hetze, Eurem Hass, Eurer Gewalt gegen Flüchtlinge all diejenigen von uns, die sich anständig, weltoffen, mitfühlend, (menschen-)rechtsfolgend in Deutschland für die Verfolgten, für die Entrechteten, für die Traumatisierten, für die Hoffenden - für die Flüchtlinge einsetzen, in den Medien übertönt und zur Seite drängt.

Gutmenschen der Welt vereinigt Euch!

(verbreitet dies um all denen da draußen zu zeigen, dass WIR auch noch DA sind in Deutschland – die schweigende Mehrheit sollte wenigstens ein bisschen lauter werden)
 https://www.facebook.com/cornelia.gliem/posts/10203390407679335?pnref=story

Dienstag, Mai 12, 2015

Gedenken Odo Marquard

Erinnerung an den großen Philosophen Odo Marquard, der am 9.Mai 2015 verstarb.




„Denn die Menschen: das sind ihre Geschichten. Geschichten aber muß man erzählen. Das tun die Geisteswissenschaften: sie kompensieren Modernisierungsschäden, indem sie erzählen; und je mehr versachlicht wird, desto mehr – kompensatorisch – muß erzählt werden: sonst sterben die Menschen an narrativer Atrophie. […] Je moderner die moderne Welt wird, desto unvermeidlicher werden die Geisteswissenschaften, nämlich als erzählende Wissenschaften.“
Odo Marquard


Freitag, April 10, 2015

Gedicht des Tages: Nach unserem Tode, Liebste ...

Gedicht des Tages

Nach unserem Tode, Liebste

von Dieter Melzer (aus: Ausblicke und Einsichten, 2014)



bleibt etwas, was wir uns hier waren,
wie nah wir uns in all‘ den Jahren?

Ich denke schon …
dass Staub und Asche nicht allein
beenden das Zusammensein,
nein, wie soll ich’s beschreiben,
ich glaube, uns’re Seelen bleiben.

Ich spüre oft …
Das Leben ist uns nur geliehen,
ganz kurz der Weg und klein der Schritt,
doch zeitlos uns’re Seelen ziehen
und führen unser Leben mit.

Ich träume dann …
wie deine Seele und auch meine
gemeinsam sind auf ew’ger Reise,
Erinnerung im Weltenscheine
an unser beider Lebensweise.

Ich fühle sacht …
wie wir sind dann bei unsren Lieben,
die schon gegangen, noch geblieben,
und uns’re Seelen sind
bei jedem Vorfahr, Kind und Kindeskind.

Ich ahne fast …
wir sind auch nach dem Tode noch ein Paar,
denn uns’re Seelen leben fort
in allen Zeiten, Jahr um Jahr,
an jedem Platz und jedem Ort.


Sag‘ Liebste, wovor soll’n wir ernsthaft bangen,
wenn einer geht, der and’re wird ihn fangen
und uns’re Seeleen werden sich vereinen,
des andern Tod woll’n lächelnd wir beweinen.